Entgegen aller Wetterprognosen erlebten 45 Concordianer einen überwiegend sonnigen Tag in Oberursel, das auch das Tor zum Taunus genannt wird. Bei der Ankunft wurden wir sehr herzlich von der Gästeführerin Frau Unger in Empfang genommen. In ein mittelalterliches Gewand gekleidet, brachte Sie uns sehr ausführlich die Geschichte Oberursels näher.
Der "Historische Stadtrundweg" führte uns entlang der malerischen Winkel und Bauwerke der historischen Altstadt. Eine Stadt der Tuchmacher, die die natürliche Kraft der Wasserläufe zum Antrieb ihrer Mühlen nutzten. Das „Urseler Leinen“ war durch das Auskämmen mit Disteln von besonders feiner Qualität. Mit viel Liebe zum Detail und erheblichem finanziellen Aufwand wurden seit den siebziger Jahren eine große Anzahl vom Verfall bedrohter Gebäude restauriert, so dass die Altstadt mit ihrem geschlossenen Stadtbild heute eine ganz besondere Atmosphäre ausstrahlt. Oberursel nennt sich die Brunnenstadt: Jährlich wird eine Brunnenkönigin gekürt und das am Wochenende nach Pfingsten statt findende Brunnenfest zählt zu den Highlights des Jahres. Ganz klar, dass hier den vielen Brunnen liebevolle Aufmerksamkeit gewidmet wird.
Erst seit Mitte des 15 Jhdt. ist die Pfarrkirche in der Altstadt nicht mehr der Gottesmutter Maria, sondern der Hl. Ursula geweiht. Auf ihrem Weg nach Rom zog die Heilige mit ihren Gefährtinnen durch auch durch Oberursel. Der Name des Städtchens Ursel oder Oberursel leitet sich nicht von dieser Heiligen ab, sondern vom Bachlauf, der in heutiger Zeit den Namen „Urselbach“ trägt.
Am Ende der Führung angelangt, bedankte sich der Vorsitzende für die ausführliche und kurzweilige Stadtführung bei Frau Unger und überreichte eine mitgebrachte Flasche Bodenheimer Wein. Zum gemütlichen Abschluss besuchten wir das Alt Oberurseler Brauhaus in der Ackergasse. Bei deftigen Speisen und selbst gebrautem Bier ließ man den schönen Tag ausklingen. So manch einer musste den eingepackten Regenschirm als Sonnenschutz aufspannen.