Wahrheitsgemäß brachte die böse Königin den vergifteten Apfel, um Schneewittchen zu vergiften. Im schönen Lohr am Main allerdings überbrachte das quicklebendige Wahrzeichen der Stadt, Schneewittchen, Willkommensgrüße für die angereisten Concordianer beim diesjährigen Tagesausflug Nicht schlecht staunten die mit dem Bus angereisten Tagesausflüger. Fröhlich erzählte diese Ihre „wahre“ Geschichte. Beim anschließenden Stadtrundgang in Gruppen wurde uns vieles Wissenswertes näher gebracht.

Lohr ist eine Stadt im unterfränkischen Landkreis Main Spessart. Sie liegt am Main, etwa auf halber Strecke zwischen Würzburg und Aschaffenburg. Lohr ist auch eine geschichtsträchtige Stadt. Das beweisen nicht nur die schönen fränkischen Fachwerkhäuser, die die Fußgängerzone säumen. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Name Lohr im Jahre 1295. Das Grafengeschlecht der Rienecker beeinflusste bis zum Ende des 16. Jahrhunderts die Geschichte des Raumes um Lohr am Main - fast 500 Jahre lang.


1333 wurden Lohr durch Kaiser Ludwig den Bayern die Gelnhäuser Stadtrechte verliehen. Die Urkunde liegt bis heute im Lohrer Stadtarchiv. Die denkmalgeschützte Schlossanlage mit den vier Türmen wird auch Kurmainzer Schloss genannt. 1340 legten die Grafen von Rieneck dessen Grundstein. Seit dem späten 15. Jahrhundert umgaben das Schloss ein Graben und eine Schlossmauer – heute noch gut erhalten. Nach dem Tod des letzten Rienecker Grafen übernahmen 1559 die Kurfürsten von Mainz das Schloss. Seit 1972 ist im Schloss das Spessartmuseum untergebracht. Nicht zu vergessen: 1725 erblickte Schneewittchen hier das Licht der Welt!


Den Abschluss des Altstadtrundgangs bildete die Besteigung des Bayerturmes mit seinen 147 Stufen. Hier hatte man einen herrlichen Weitblick über den Main und in den Spessart hinein. Über 200 Jahre lang verrichtete eine Familie namens „Bayer“ den Türmer-Dienst. Und so heißt der Turm bei den Lohrern auch „Bayersturm“. Der Turm stammt aus dem 13./14. Jahrhundert, ist 40 Meter hoch und war Teil der Stadtmauer. Er hat sechs Stockwerke, wobei auf den beiden oberen Etagen der Türmer mit seiner ganzen Familie und deren Vieh (!) gelebt hat. Die wichtige Aufgabe des Türmers bestand darin, Tag und Nacht Wache zu halten und die Bevölkerung rechtzeitig vor Feuer oder anderer Gefahr zu warnen.


Zum gemeinsamen Mittagessen kehrte man dann ins Gasthaus Schönbrunnen ein. Die Lohrer Küche und das Lohrer Bier mundeten den Concordianern hervorragend. Gestärkt ging es im Anschluss in das Spessartmuseum auf dem Schlossgelände. Eine Schatzkammer des Spessarts, voller Geschichte und Geschichten. Hohe Herren und Habenichtse – Kurfürsten, Förster, Fabrikanten, Handwerker, Waldarbeiter und Räuber – sie alle lebten im und vom Spessart, viele mehr schlecht als recht. Und wo es ums Überleben ging, waren Einfallsreichtum und besonderes Geschick gefordert. Dies zeigt das Museum auf über 2000 qm in vier Ebenen. Steinhauer, Schmiede, Häfner (Töpfer), Zimmerleute, Schiffbauer, Wagner, Büttner, Schreiner, Glasmacher und andere Gewerbetreibende machten sich die vorhandenen Rohstoff- und Energiequellen zunutze und schufen neben einfachen Gebrauchsgegenständen auch Luxusprodukte für die „bessere Gesellschaft“.


Bis zur Fahrt mit dem Mainbummler hatten die Concordianer noch Zeit für Kaffee und Kuchen oder ein leckeres Eis. Leinen los hieß es dann. Am Oberdeck erlebten wir das liebliche Maintal auf dem Wasser. Wir genossen die Ruhe auf dem Wasser und den Blick über die Berge des Spessarts. Wieder an der Anlegestelle angekommen, stand schon unser Bus zur Rückfahrt nach Hochheim, wo unser Abschluss stattfand, bereit. Das Weingut Preis ist ein in vierter Generation geführter Familienbetrieb in der Altstadt von Hochheim. Bei rustikalen Speisen und gutem Hochheimer Wein, ließen wir diesen schönen Tag ausklingen. Ein großes Dankeschön ging an den Vorsitzenden Gerald Leber, der diesen Tagesausflug wieder hervorragend organisiert hatte.

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