Unter dem Reisemotto „Kultur und Natur im Herzen Deutschlands“ starteten die Mitglieder des Gesangvereins Concordia 1872 Bodenheim begleitet von strahlendem Sonnenschein zu ihrer Fahrt in den Thüringer Wald.
Nach dem üblichen Sängerfrühstück erklommen alle Teilnehmer über die 100 Stufen die Wartburg bei Eisenach. Hier an der Wirkungsstätte der heiligen Elisabeth hatte man einen herrlichen Rundblick über den Thüringer Wald. Anschaulich wurde die Geschichte der Burg erklärt. Höhepunkt des Rundganges war der wunderschön restaurierte Sängersaal, der auch heute noch als Konzertsaal genutzt wird.
Nach dem Mittagessen im Jagdsaal der Wartburg ging es dem Quartier, dem InterCity-Hotel Weimar, entgegen. Ein Gewitterregen und ein Stau auf der Autobahn zwangen uns auf die Landstraße. So verging der Nachmittag, der zur freien Verfügung geplant war, mit einer Busfahrt vorbei an herrlichen alten Jugendstilvillen in Erfurt und Weimar.
In Weimar angekommen, machten sich die Concordianer auf Entdeckungstour. Viel gibt es in dieser herrlichen Stadt zu sehen. Auf Schritt und Tritt begegnet man den Zeugen einer großen Vergangenheit. Eine sachkundige Begleiterin brachte uns das Land und die Leute Thüringens nahe.
Rudolstadt mit dem Schloss Heidecksburg war das erste Ziel des nächsten Tages. Überrascht waren die Bodenheimer über dieses herrliche Schloss. Glanzpunkt ist der große Festsaal, der zu den schönsten des deutschen Rokoko zählt. Angetan waren wir auch von der beachtlich renovierten Innenstadt mit dem Handwerkerhof. Hier, in einem ehemaligen Bernhardinenstift mit vielen kleinen Geschäften, laden hübsche Ecken und Winkel zum Verweilen ein.
Eifrig hielten die Sänger mit ihren Frauen nach dem im Reiseführer angekündigten Politiker Ausschau und siehe da: Unser Bürgermeister Alfons Achatz kam zusammen mit seinem Kollegen, dem Bürgermeister Dr. Franz aus Rudolstadt, um die Gruppe herzlich zu begrüßen und ihr noch eine schöne Zeit in Thüringen zu wünschen. Der Vorsitzende Anton Haub bedankte sich im Namen aller und gab der Hoffnung Ausdruck, dass wir zum 130- jährigen Jubiläum der Concordia im Jahre 2002 eine Gruppe sangesfreudiger Rudolstädter in Bodenheim begrüßen können.
Natur - Getreu unserem Reisemotto war am Nachmittag Natur angesagt.
Die farbenreichste Grotte Deutschlands, die Feengrotten in Saalfeld waren unser nächstes Ziel. Hier zeigte sich die Natur in Verbindung mit Zeit als wahrer Künstler und Baumeister. Gelungen auch die Präsentation dieses "Naturwunders". Es blieb anschließend noch genügend Zeit, sich leiblichen Genüssen hinzugeben, denn Kaffee und Kuchen waren angesagt und beim Besuch einer Confiserie konnte man sich noch mit Kalorienbomben für schlechtere Zeiten eindecken. Begleitet von Mundartgedichten und Geschichten über die Olitäten und Buckelapotheker aus Thüringen führte unser Weg durch das Sorbitz- und Schwarzatal.
Um diese Täler voll erfassen zu können, müssten sie eigentlich durchwandert werden. Doch auch die Fahrt mit dem Bus gab einen Eindruck dieses herrlichen Fleckchens Erde.
Kultur - Weimar. In zwei Gruppen begleitet von Stadtführern ging es am Samstagvormittag durch die
" Kulturstadt 1999 ". Aufmerksam folgten wir den Hinweisen unserer Guides, die uns auf vieles aufmerksam machten, was wir sonst achtlos übersehen hätten. Als sich die Gruppen nach zwei Stunden trennten, konnte jeder für den Rest des Tages die Orte aufsuchen, zu denen er sich hingezogen fühlte: Herderkirche, Goethehaus, Schloss Belvedere, der historische Friedhof und Buchenwald. Am Abend waren sich alle einig, es gibt viel zu sehen und ein Wiederkommen ist zu empfehlen.
Tradition der Concordia-Fahrten ist der Tanz mit Unterhaltung am letzten Abend. Dieses Mal waren wir mit "eigener Kapelle" angereist. Hans Schöller verstand es, die sich am Thüringer Spezialitäten- Büfett gesättigten Concordianer mit seiner Stimmungsmusik wieder in Schwung zu bringen.
Sonntagmorgen in einer historischen Stadt - Erfurt. Mit dem Geläut des Mariendomes wurden wir empfangen. Vor dem Besuch des Gottesdienstes war noch genügend Zeit, um einen Rundgang durch dieses beeindruckende Bauwerk zu unternehmen. Nach einem geführten Spaziergang durch die Altstadt über Krämerbrücke und Anger bis zum Sitz des Thüringischen Ministerpräsidenten, der alten Statthalterei, die wie ein Großteil Erfurts in neuem Glanz erstanden ist, brachte uns unser Busfahrer durch die zahlreichen Umleitungen sicher zum "Schloss Hubertus" vor den Toren der Stadt. Dort nahmen wir unser Mittagessen ein.
Ein letzter Blick auf "Die drei Gleichen", die Wartburg und das Werratal und schon wurden wir in den Alltag zurückgeholt. Stau !! Zwei Stunden Stop and Go. Aber trotzdem: Am Abend bei der Ankunft in Bodenheim waren sich alle mit Goethe einig:
"Ihr glücklichen Augen, was je ihr geseh`n,
es bleib wie es wolle, es war doch sehr schön".