70 reiselustige Concordianer aus Bodenheim starteten zu einer Viertagesfahrt nach Belgien. Ziel der Gruppe war das „Weltdorf “ Brüssel.
Waren die Tage vor Beginn der Reise recht kühl und regnerisch, so herrschten bereits beim Frühstückshalt hochsommerliche Temperaturen, die während des gesamten Wochenendes unsere Begleiter blieben.
Nach der Zimmervergabe und der ersten Inspektion des Hotels ging es gleich los. Für einen Großteil der Gruppe führte der erste Weg zum Grand Place. Dieser in seiner Bebauung sicher eine der schönsten architektonischen Einheiten Europas war an diesem Wochenende durch einen 2000 qm großen Blumenteppich noch prachtvoller anzusehen. Doch diese zigtausende von Begonienblüten waren nicht uns zu Ehren ausgelegt worden. Die Genter Gärtner gestalten alle zwei Jahre mit wechselnden Motiven den Grand Place. War dieses Kunstwerk schon am Tage ein Genuss, so geriet man am Abend durch die Illuminierung in Verbindung mit Musik gänzlich ins Schwärmen.
Während am nächsten Morgen der Busfahrer seinen in der Nacht aufgebrochenen Bus wieder flott machte, startete die Gruppe zu einem geführten Stadtrundgang, der vorbei am Männeken Pis über den Grand Place durch die Innenstadt führte. Am Place Bruckere erwartete uns dann der Bus zu einer großen Stadtrundfahrt. Fahren im klimatisierten Bus ist doch besser als Laufen bei 30° im Schatten. Mit kurzweiligen Informationen brachte uns unsere Begleiterin der Geschichte und Gegenwart der Stadt näher. Vorbei an den königlichen Gärten bis zum Atomium, durchs Europaviertel und zum Heyselstadion, entlang des königlichen Palais bis zum Justizpalast mit kurzen Fotostopps verging die Zeit wie im Fluge. Der Rest des Tages bot Gelegenheit für Unternehmungen auf eigene Faust.
Ob ein Besuch des Königspalastes, des Museums für schöne Künste oder ein Bummel durchs Zablon, Besichtigung der schönen Kathedralen und Kirchen, eine Fahrt ins Euroland oder zum Heyselstadion, jeder fand etwas für seinen Geschmack. Einige bestiegen das Atomium, wo beim Abstieg aber etwas schief lief. Man fand sich plötzlich auf der Außentreppe als Notausgang wieder. Auf der Erde angekommen, war die Überraschung groß: Ein hoher Zaun verwehrte den Ausgang. Erst nach lautem Rufen und Winken gab ihnen ein aufmerksamer Wächter die Freiheit wieder.
Gent und Brügge, Brüssels schöne Schwestern, waren am Samstag unser Ziel. Die Besichtigung des Genter Altares, Anbetung des Lammes, der Brüder van Eyck, musste kurzerhand umorganisiert werden, die Erklärungen einer charmanten, jungen Frau waren aber eine gute Alternative zu der vorgesehenen Phonoführung.
Ein kleiner Spaziergang entlang der Leie, immer den Schatten suchend, verschaffte uns einen Eindruck von dieser wohlhabenden Stadt. Beeindruckend auch die Stadtsilhouette mit Belfort und den Türmen der St. Baafs-Kathedrale und der St. Niklaaskerk.
Brügge, Kulturhauptstadt Europas 2002, Samstagnachmittag - Wir waren nicht die einzigen Besucher dieser mittelalterlichen Stadt und so war es nicht verwunderlich, dass auf dem Weg zum Mittagessen vier Personen verloren gingen. Gerne hätten wir noch einen Spaziergang über den Marktplatz bis zum Schloss unternommen, doch unsere vorbestellten Boote kamen erst mit 45 Minuten Verspätung. Erfrischend war die Fahrt durch die Grachten und unsere Bootsführer erklärten die Stadt vom Wasser aus. Durch verborgene Gassen und Winkel, durch den Beginenhof, vorbei am Liebessee führte uns der Weg zum Bus. Doch heute war der Tag der Verspätungen, wir mussten wieder warten. Doch siehe da, mit dem Bus kamen auch unsere verlorenen Söhne wieder, die Gruppe war wieder komplett.
Abschluss am Samstagabend: nach gutem Essen und Trinken erfolgte die Auflösung unseres Reiserätsels und die Preisverteilung. Trotz Aircondition Saunatemperaturen. Es ist bis heute nicht bekannt, ob man Bier trank, weil man schwitzte oder schwitzte man, weil man Bier trank? Ein Bummel durchs nächtliche Brüssel verschaffte etwas Abkühlung, die ein letztes Bier in Brüssels kühlstem Raum, der Hotelbar, noch verstärkte.
Sonntagmorgen in Brüssel, Abschiednehmen mit einem letzten Bummel durch die Stadt, über die Floh- und Kunstmärkte, Besuch eines Gottesdienstes oder noch einmal hochfahren zum Koekelberg und vom Turm der Basilika einen letzten Rundblick über die Hauptstadt Europas werfen.
Hatte man die Hinfahrt mit einem kleinen Spaziergang durch Aachen und dem Besuch des Kaiserdomes unterbrochen, so war für die Heimfahrt ein Besuch von Maria Laach vorgesehen. Doch die Zeit reichte nur zu einer kleinen Kaffeepause an einer Raststätte.
Bevor es hieß: Bodenheim, Bahnhof, alles aussteigen, war man sich einig: In zwei Jahren sind wir wieder dabei!